St.-Katharinenkirche in Kiew

Am 16. August 1857 nach dem gregorianischen Kalender bzw. am 4. August 1857 nach dem julianischen Kalender wurde die St. Katharinenkirche in Kiew eingeweiht. Die „neue Kirche“ wurde vom deutschen Architekten Paul (Pawel) Johann Schleifer nach dem Entwurf vom deutschen Architekten Johann (Iwan) Waldemar Strom neben einer „alten Kirche“ auf dem „Deutschen Berg“ gebaut.

St. Katharinenkirche Anfang des 20. Jhs.

St. Katharinenkirche Anfang des 20. Jhs. Bildquelle: starkiev.com

Turm

Eigenhändig strich Zar Nikolaus I. den Kiewer Lutheranern den Turm aus dem Plan für die neue Kirche. Bildquelle: Kiew St. Katharinen. Kirche, Gemeinde, Glaube. Festschrift zur Wiedereinweihung der Kirche

Früher gab es noch eine „alte“ Holzkirche in Podil, die beim großen Brand von 1811 abbrannte.

die alte Kirche

Ein bescheidener Holzbau war die 1812 errichtete „alte Kirche“ auf dem „Deutschen Berg“ in Kiew. Bildquelle: Kiew St. Katharinen. Kirche, Gemeinde, Glaube. Festschrift zur Wiedereinweihung der Kirche

Die „neue“ Kirche erhielt den Namen St. Katharinenkirche „mit Rücksicht auf die regierende Monarchin“ und zwar die russische Zarin Katharina II., deren Namenspatronin die Heilige Katharina von Alexandrien war. Gerade unter Katharina II., die als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg geboren wurde, begann die Ansiedlung von Deutschen in Kiew in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Ende des 19. Jahrhunderts wurden noch das Schulhaus und das Armenhaus neben der Katharinenkirche auf Kosten der lutherischen Gemeinde in Kiew errichtet. 

Die St. Katharinenkirche mit dem Armenhaus (links) und dem Schulhaus (rechts). Anfang des 20. Jahrhunderts

Die St. Katharinenkirche mit dem Armenhaus (links) und dem Schulhaus (rechts) der lutherischen Gemeinde in Kiew auf einer Ansichtskarte (Anfang des 20. Jhs.). Bildquelle: 2000.net.ua

Die Mitglieder der lutherischen Gemeinde in Kiew waren damals fast ausschließlich deutsche Ansiedler und Reichsdeutsche, die in Kiew lebten. Während der Sowjetperiode wurde die St. Katharinenkirche geschlossen. In der Kirche befand sich die Direktion sowie der Ausstellungsraum des Staatlichen Museums für Volksarchitektur und Sitten der Ukrainischen Sowjetrepublik, dessen Nachfolger heute das Freilichtmuseum Pirogowo ist.

In den 90ger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die St. Katharinenkirche an die Deutsche Evangelisch-Lutherische Gemeinde St. Katharina in Kiew zurückgegeben, denn sie die Nachfolgerin der alten deutschen evangelischen Gemeinde in Kiew ist. Im Jahre 2000 wurde die sanierte St. Katharinenkirche wiedereingeweiht.

Katharinenkirche heute

Die sanierte St. Katharinenkirche. Bildquelle: videnovum.com

Heute spielt die Katharinenkirche eine wichtige Rolle im Leben der Deutschen Gemeinde in Kiew, da sie den in Kiew lebenden Deutschen als Zentrum des regen gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens sowie als Ort der Begegnung für alle dient.

Bei der Vorbereitung des Beitrags wurden die Informationen der Webseite der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Gemeinde St. Katharina in Kiew sowie die Informationen und die Bilder aus dem Buch „Kiew St. Katharinen. Kirche, Gemeinde, Glaube. Festschrift zur Wiedereinweihung der Kirche. Redaktion: Tatjana Terjoschina und Claus-Jürgen Roepke, epvprint, München 2000. Lithographie und Belichtung: Peter Becker GmbH, Würzburg. Druck und Herstellung: Verlags- und Designerzentrum „Granoslow“ des Schriftstellerverbandes der Ukraine in Kiew. 160 Seiten“ genutzt.

Beitrag erstellt von Pavlo und Nataliya

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